Ausgehend von der Vermutung, dass Nachrichten-Nutzungsmotive und der Fernsehkonsum die kognitiven Appraisalprozesse bei der Nachrichtenrezeption und das subjektive Empfinden modifizieren, wurde geprüft, ob sich Unterschiede in den emotionalen Reaktionen auf (gewaltdarstellende) Fernsehnachrichten in Abhängigkeit von Nachrichten-Nutzungsmotiven und Nachrichtenkonsum finden lassen. Als theoretischer Zugang zur Untersuchung wurde das Emotionsmodell von Scherer (1984-2001) gewählt. Zur Erstellung einer Klassifikation von Nachrichtenrezipienten und zur Untersuchung der emotionalen Reaktionen der verschiedenen Rezipientengruppen auf gewaltdarstellende und nichtgewaltdarstellende Fernsehnachrichten wurde eine Studie mit 135 SchülerInnen achter und neunter Klassen zweier saarländischer Gesamtschulen und eines Gymnasiums durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Nachrichten-Nutzungsverhalten die emotionalen Prozesse bei der Nachrichtenrezeption beeinflusst. Die Gruppe der so genannten Nachrichtenverweigerer bei gewaltdarstellenden Nachrichten empfinden weniger negative Gefühle, während die so genannten Nachrichtenfans und Informationsseher stärkere Gefühle empfinden. Veränderungen in der Darstellung einer Situation können unterschiedliche interpretative Schemata einführen und so beeinflussen, wie Rezipienten die Situation interpretieren. Es kann vermutet werden, dass (möglicherweise subtile) Veränderungen wie Kameradramaturgie oder parasprachliche und sprachliche Merkmale gerade für emotionale Zuschreibungen eine wichtige Rolle spielen. Auch wird vermutet, dass Nutzungsmotive diesen Prozess beeinflussen können. Fazit: Im Wirkungsgefüge zwischen Medieninhalten und gesellschaftspolitischen Einstellungen des Einzelnen spielen Motive und Emotionen eine zentrale Rolle. (RG)
Medien beeinflussen sowohl den individuellen als auch den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umgang mit Gesundheit und Krankheit. Dieser Band dient der Systematisierung des Forschungsfeldes medialer Gesundheitskommunikation. Neben der Definition und Diskussion von Grundbegriffen werden Darstellungsformen und Nutzung gesundheitsbezogener Medieninhalte beschrieben und Ansätze der Medienwirkungsforschung mit Modellen zur Erklärung individuellen Gesundheitsverhaltens verknüpft. Den Abschluss bilden Strategien der Gesundheitsförderung. Dr. Bettina Fromm ist geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Medien- und Gesundheitskommunikation e. V. in Köln. Dr. Eva Baumann ist als Kommunikationswissenschaftlerin tätig und berät Unternehmen und Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich. Dr. Claudia Lampert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg und dort u. a. für den Bereich Medien und Gesundheitskommunikation zuständig.
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In diesem Lehrbuch und Nachschlagewerk werden 61 zentrale Konzepte der Medienpsychologie in kurzen Texten vorgestellt, die das aktuelle Wissen zu spezifischen Annahmen und Theorien bündeln. In der Neuauflage werden vor allem aktuelle Konzepte aus dem Bereich der Social Media integriert. Die einzelnen Kapitel sind nach einem einheitlichen Schema gestaltet und enthalten eine kurze Darstellung des jeweiligen Konzepts, eine detaillierte Erläuterung der zentralen Annahmen, eine Beschreibung der typischen Methodik, eine Zusammenfassung der aktuellen empirischen Ergebnisse sowie eine kritische Würdigung. Biographische Informationen Prof. Dr. Nicole C. Krämer ist Professorin für Sozialpsychologie, Medien und Kommunikation an der Universität Duisburg-Essen. Prof. Dr. Stephan Schwan leitet die Arbeitsgruppe "Realitätsnahe Darstellungen" am Institut für Wissensmedien in Tübingen. Prof. Dr. Dagmar Unz lehrt Medienpsychologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Prof. Dr. Monika Suckfüll hat den Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität der Künste Berlin inne.
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